Wer auf Anschuldigungen wütend reagiert, der macht sich verdächtig.

Dabei sagen Forscherinnen aus den USA und Kanada, dass Ärger kein Indiz für Schuld ist, sondern eher für Unschuld. Sie haben mehrere Experimente mit fast 5000 Testpersonen gemacht, darunter auch professionelle Ermittler. Dabei zeigte sich immer: Wer Ruhe bewahrt, wirkt am wenigsten verdächtig. Wer sich dagegen empört verteidigt, ruft Misstrauen hervor.

Nach Angaben der Forscherinnen kann das aber auch ein Trugschluss sein, denn ihre Experimente zeigten: Wer zu Unrecht beschuldigt wird, streitet den Vorwurf fast immer ab, während nur gut 40 Prozent das tun, wenn sie zu Recht beschuldigt werden - zum Beispiel, dass sie eine Affäre haben. Und wer zu Unrecht beschuldigt wird, ärgert sich auch häufiger darüber, selbst bei harmloseren Anschuldigungen.

Die Forscherinnen sagen, dass ihre Ergebnisse nicht grundsätzlich bedeuten, dass falsch Beschuldigte grundsätzlich wütender sind. Aber sie zeigten, dass sich Beobachtende oft irrten, das stehe im Einklang mit Befunden aus der Lügenforschung.