Wenn es in der Antarktis weniger Eis gibt, gibt es dort offenbar auch weniger Robben.

So lassen sich die Ergebnisse eines Forschungsteams vom Alfred-Wegener-Institut zusammenfassen. Die Biologie-Fachleute haben die Aufzeichnungen von Unterwassermikrofonen ausgewertet, die acht Jahre lang aufgezeichnet hatten, was im Weddellmeer, 2000 Kilometer südlich von Kapstadt, unter Wasser so los ist.

Dabei zeigte sich, dass es dort vor allem zum Jahreswechsel 2010/2011 ganz schön still war, weil dort viel weniger Krabbenfresserrobben, Weddellrobben, Seeleoparden und Rossrobben unterwegs waren. Damals war das Meer in der untersuchten Gegend fast komplett ohne Eis: Weniger als zehn Prozent der üblichen Fläche waren zugefroren.

Laut den Forschenden brauchen diese vier Robbenarten Meereis, um darauf Jungtiere zu gebären und zu säugen. Ob und wohin die Tiere 2010/2011 abgewandert sind, können sie nicht sagen. Bei anderen Robbenarten ist mittlerweile klar, dass viele Jungtiere sterben, wenn es zu wenig Meereis und Schnee gibt.