Auch wenn einige Frauen mit ihren Plastiknägeln aussehen als hätten sie gern wieder Krallen - eigentlich sind wir Menschen ja mit Nägeln ausgestattet.
US-Anthropologen haben herausgefunden, dass die Entwicklung von Fingernägeln gar nicht so eindeutig war wie sie bisher dachten. Eigentlich glaubten sie, dass Primaten in einem Schritt statt Krallen Nägel bekamen und zwar schon relativ früh in der Evolution. Dann fanden sie ein Fossil eines der ältesten nordamerikanischen Primaten und der hatte Finger und Krallen. Statt des zweiten Fingers besaßen diese Primaten eine Kralle, die benutzten sie wohl zur Fellpflege. Die ist nicht nur wichtig fürs gute Aussehen - das Entfernen von Läusen und Zecken kann überlebenswichtig sein. Die Anthropologen vermuten, dass die Kralle überflüssig wurde, je sozialer die Primaten wurden. Denn dann pflegten sie sich gegenseitig. Außerdem haben Krallen beim Klettern gestört, weil man damit leicht hängenbleibt.
Man kann sich die Fingernägel-Krallen-Kombination auch heute noch anschauen. Lemuren, Loris und Makis haben solche Krallen. Diese Arten haben sich als erstes vom Primatenstammbaum abgespalten und zeichnen ein Bild davon, wie die ersten Primaten ausgesehen haben.
