Ob man ein Antibiotikum verschrieben bekommt oder nicht, hängt offenbar auch davon ab, wo man wohnt.
Ärztinnen und Ärzte in westlichen Bundesländern verschreiben Antibiotika einer aktuellen Studie zufolge deutlich häufiger als ihre Kolleginnen und Kollegen in östlichen Bundesländern. Je weiter westlich ein Landkreis in Deutschland liege, desto mehr dieser Medikamente würden dort verschrieben, heißt es in der Zusammenfassung.
In der Nähe der westlichen Grenze Deutschlands seien die höchsten Verordnungsraten gefunden worden. Bei Erwachsenen gab es im Untersuchungs-Jahr 2018 in östlichen Kreisen 300 Antibiotika-Verschreibungen pro tausend Menschen, in westlichen Kreisen bis zu 700, also mehr als doppelt so viele. Bei Kindern und Jugendlichen war der Unterschied sogar noch deutlicher zu sehen.
Zahl der Verschreibungen insgesamt gesunken
Weil Antibiotika so häufig eingesetzt werden, sind sie zunehmend nutzlos im Kampf gegen gefährliche Keime. Deshalb wird daran gearbeitet, Antibiotika-Verschreibungen möglichst zu vermeiden. Den Forschenden zufolge ist es dabei wichtig, regionale Unterschiede genau zu erkennen. Positiv sei, dass sowohl im Osten als auch im Westen die Zahl der Verschreibungen in den letzten Jahren schon deutlich gesunken sei.
