Kopfkino haben viele Menschen, wenn sie ein spannendes Buch lesen oder etwas erzählt bekommen.

Es gibt aber auch Menschen, die keine mentalen Bilder erzeugen können - sie leiden an Aphantasie.

Forschende der Universität in Sydney, Australien haben genauer untersucht, wie wichtig dieses Kopfkino für unsere Emotionen ist. Bisherige Studien dazu beruhen auf Berichten von Personen, die Kopfkino haben, die aber für die Studien versuchen sollen, ohne Bilder zu denken.

Das Team hat deshalb einen neuen Ansatz genutzt. Sie haben 22 Menschen ausgewählt, die an Aphantasie leiden und als Vergleichsgruppe 24 Studierende der Psychologie mit Kopfkino. Alle mussten kurze, angsteinflößende fiktive Texte lesen. Gleichzeitig wurde ihr Angstschweiß auf der Haut gemessen.

Wie erwartet zeigten die Teilnehmenden mit Aphantasie keine Angstreaktionen, die der Kontrollgruppe schon. In einem zweiten Experiment wurden allen angsteinflößende Bilder gezeigt. Darauf reagierten beide Gruppen gleich.

Diese Erkenntnis kann laut den Forschenden dazu beitragen, Aphantasie zuverlässiger zu diagnostizieren. In weiteren Studien müsse jetzt erforscht werden, ob Menschen mit Aphantasie anfälliger oder weniger anfällig sind für bestimmte Erkrankungen, zum Beispiel Schizophrenie oder Depressionen.