Bei der Suche nach alternativen Wärmequellen sollten wir mehr auf unser Abwasser schauen.

Das schlägt der Vorstandsvorsitzende eines Wasserwirtschaftsverbandes mit Sitz in Essen auf einer Tagung vor. Seiner Meinung nach bietet warmes Abwasser ein Potenzial, das bisher kaum genutzt wird. Der Verband selbst plant in Zukunft vor allem große Gebäude oder dicht besiedelte Quartiere mit Abwasser zu beheizen.

Und das funktioniert so: Abwasser im Kanal ist in der Regel relativ warm. Um diese Energie zu nutzen, werden im Kanalrohr Wärmetauscher installiert. Diese nehmen die Wärme auf, leiten sie an eine Wärmepumpe weiter und die schickt die Energie zurück in den Heizkreislauf. Der Vorteil: Das ganze ist vergleichsweise günstig und Abwasser ist immer verfügbar. Ersten Berechnungen zufolge könnten mehrere Millionen Menschen in Deutschland auf diesem Weg mit Heizenergie versorgt werden.

Bisher gibt es erste Pilotprojekte: In Bochum wird zum Beispiel ein Schwimmbad zu 65 Prozent aus Abwasserwärme beheizt.