Die etwa fünf Liter Flüssigkeit lagerte laut den Forschenden mehr als 2.000 Jahre lang in einem Glasgefäß in einem römischen Grab. Es handelt sich wohl um Weißwein, der aber durch chemische Reaktionen inzwischen eine rötlich-braune Farbe angenommen hat. Die Analyse zeigte, dass die Flüssigkeit ähnliche Bestandteile enthält wie Wein heute. Wahrscheinlich schmeckt der antike Weißwein so wie Sherry-artige Weine aus Andalusien, zum Beispiel Manzanilla.
Wein als Grabbeigabe
Probieren wollen die Fachleute den Wein aber lieber nicht, denn er wurde in einer Urne gefunden, zusammen mit der Asche eines Mannes. Darin fanden die Forschenden außerdem einen goldenen Ring, der mit dem zweiköpfigen Gott Janus verziert war. Sie sagen, dass Wein in römischen Bestattungszeremonien eine wichtige Rolle gespielt hat, vielleicht um dem Verstorbenen in die Nachwelt hinüberzuhelfen.
Das sehr gut erhaltene römische Grab, aus dem der Wein stammt, hat übrigens eine Familie bei Bauarbeiten auf dem eigenen Grundstück entdeckt. Das Archäologie-Team spricht den Leuten ein Riesenlob aus, weil sie den Fund sofort den Behörden gemeldet haben.
Über ihre Erkenntnisse schreiben die Forschenden im Journal of Archaeological Science.
Der spanische Römerwein läuft einem deutschen Römerwein den Rang als ältester noch flüssiger Wein ab. Der wurde bei Speyer gefunden und war aber wohl nur etwa 1700 Jahre alt.