Um besser und bequemer auf Pferden reiten zu können, haben Menschen irgendwann den Sattel erfunden.

Aber wann könnte das etwa gewesen sein? Näher an eine Antwort auf diese Frage ist jetzt ein Archäologieteam der Uni Zürich gekommen. Die Forschenden haben einen Ledersattel untersucht, der im Grab einer Frau in Nordwestchina entdeckt wurde - in Yanghai. Die Frau war so bestattet worden, als ob sie noch im Jenseits reiten sollte. Grab und Sattel werden auf ein Alter von rund 2.700 Jahren geschätzt - und damit könnte es der bisher älteste bekannte Reitsattel sein. Genauere Untersuchungen zeigten, dass der Sattel etwa zwischen den Jahren 725 vor Christus und 395 vor Christus gefertigt wurde.

Von der Form her ähnelt er einem Paar Flügel. Der Sattel wurde aus Stücken von Rindsleder genäht und dann gefüllt mit Tierhaaren und Stroh. Beides konnte offenbar über zwei Schlitze auf der Oberseite nachgefüllt werden.

Die Forschenden gehen davon aus, dass berittene Nomadenvölker den Sattel entwickelt haben. Vermutlich aber nicht im heutigen China, sondern im südsibirischen Altai-Gebirge oder in der Steppe Eurasiens.

Ihre Ergebnisse haben sie im Fachmagazin Archaeological Research in Asia veröffentlicht.