Mit einer Pferdestärke unterwegs sein, das war für uns Menschen eine grundlegende Veränderung - auf einmal konnten große Entfernungen zurückgelegt werden.

Aber wann saßen Menschen zum ersten Mal auf einem Pferd? Ein finnisches Archäologen-Team liefert jetzt eine Antwort auf diese Frage. Als erste Reiter in der Geschichte der Menschheit werden schon länger die Jamnaja vermutet. Diese Volksgruppe hat sich vor etwa 5.000 Jahren dermaßen schnell von Südosteuropa bis in die Mongolei ausgebreitet, dass es nahe liegt, dass sie für diese Strecken Hilfe hatten. Belege fürs Reiten fehlten aber bisher - es gab keine Sattel, kein Zaumzeug.

An Knochenveränderungen nachgewiesen

Aber nun liefern menschliche Skelette Hinweise. Denn um ohne Sattel auf einem Pferd zu reiten ist der so genannte Stuhlsitz nötig - die Beine müssen ständig aneinandergepresst werden, um nicht runterzufallen. Macht man das oft, dann verändert das die Knochen und Muskelansätze. Die Forschenden konnten an mehreren Skeletten diese Veränderungen nachweisen. Sie sagen: Ihre Arbeit belegt, dass sich Menschen vor etwa 5.000 Jahren zum ersten Mal auf ein Pferd setzten.