Kleidung war am Anfang der Menschheitsgeschichte einfach ein Schutz - aber heute ist Mode sehr viel mehr: Sie ist wichtig für unsere kulturelle Identität und unseren sozialen Status.

Doch wann genau ist aus dem Schutz Mode geworden? Ein Team um einen australischen Archäologen präsentiert im Fachjournal Science Advances seine Antwort auf die Frage: Mode könnte es seit etwa 40.000 Jahren geben. Nämlich, seit die Menschen die klassische Nadel mit Nadelöhr erfunden haben. Die ältesten bekannten Exemplare stammen aus Sibirien, in Europa erschienen sie erst später.

Nur die Werkzeuge sind noch erhalten

Das Studienteam meint, dass diese Nadeln erfunden wurden, um komplexere Kleidung zu nähen - bei der auch die Form und das Aussehen immer wichtiger wurden, und bei der vielleicht so was wie Perlen aufgenäht wurden. Für die Bearbeitung von Fellen und die Herstellung einfacherer Kleidung reichten dagegen simplere Werkzeuge, zuerst Schaber und dann Ahlen - aus denen sich die ersten Nadeln entwickelten. Es sind zugespitzte Knochen, die aber noch kein Nadelöhr hatten. Um die Hypothese zu bestätigen, wären Kleidungs-Funde nützlich - aber so alte Textilien haben sich nicht erhalten.