Archäobotanik

Steppennomaden brachten Hirse nach Europa und Weizen nach China

Heute ist China der weltweit größte Weizen-Produzent. Doch vor rund 5.000 Jahren hatte man dort von Weizen noch nie etwas gehört; und genauso wenig in Europa oder im Mittleren Osten von Hirse und Reis.

Archäologen haben jetzt herausgefunden, dass es wohl die Reiternomaden aus Zentralasien waren, die die Getreide-Sorten in die jeweils andere Region gebracht haben, entlang der Route der alten Seidenstraße. Die Forscher waren in Kasachstan unterwegs. Dort fanden sie in den Ruinen von zwei Nomaden-Siedlungen aus der Bronzezeit Überreste von rund 4.800 Jahre alten Getreide-Körnern. Die Archäologen haben damit belegt, dass die Reitervölker schon ab 2.800 vor Christus sowohl Weizen als auch Hirse anbauten - deutlich früher als bisher gedacht. Laut den Forschern spielten die Nomaden Zentralasiens damit eine wichtige Rolle im Austausch zwischen Ost und West, bei der Verbreitung von Ideen und auch beim Handel.

Die Studie über die Getreide-Verbreitung durch die Steppennomaden ist im Fachjournal "Proceedings of the Royal Society B" erschienen (DOI: 10.1098/rspb.2013.3382).