Wer hungrig ist, tut alles um an etwas zu Essen zu kommen? Bei Argentinischen Ameisen ist das nicht der Fall.

Zwei Biologen der UCLA haben in Laborversuchen Ameisenkolonien, die genug zu Essen hatten, mit solchen verglichen, die hungern mussten. Dabei zeigte sich: Die Ameisen, die wenig zu Fressen hatten, wagten sich bei der Nahrungssuche seltener in Gegenden, in denen Duftstoffe sie auf mögliche Gefahren hinwiesen. Die Ameisen aus den Kolonien mit genug Futter waren dagegen mutiger.

Die Forschenden schreiben im Fachmagazin Current Zoology, dass das auf den ersten Blick widersprüchlich klingt: Wer Hunger hat, dem dürfte doch kein Risiko zu groß sein, um was zu Essen zu finden? Das vorsichtige Vorgehen könnte ihrer Meinung nach aber den Erfolg der Art erklären: Auf die Weise sterben weniger Ameisen, die für die Kolonie nach Nahrung suchen. Und gerade in Zeiten knapper Vorräte, sind die besonders wichtig.

Argentinische Ameisen verbreiten sich vermehrt auch in Nordamerika. In Kalifornien verdrängen sie beispielsweise einheimische Ameisenpopulationen und sind schon zu einem bedeutenden landwirtschaftlichen Schädling geworden. Ihr auf den ersten Blick der Intuition widersprechendes Verhalten könnte laut den Forschenden der Grund dafür sein.