Das hat das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut jetzt in einer Langzeitstudie untersucht - und zwar durch Geräusch-Analyse. Die Forschenden beobachten in der Arktis mit einem speziellen System - namens FRAM, Frontiers in Arctic Marine Monitoring - wie sich die Region langfristig durch den Klimawandel verändert. Dazu gehören auch Unterwasser-Mikrofone, die im Ozean verankert sind. Die zeichnen alle Geräusche auf, auch die Unterwasserrufe von Walen.
Die Forschenden schreiben im Fachmagazin Plos One, dass sie Daten zwischen den Jahren 2012 und 2021 ausgewertet haben. Da waren sowohl Blauwale zu hören - die größten Tiere der Erde - als auch kleinere Finnwale. Dabei kamen Blauwale nur zu bestimmten Zeiten im Jahr in die Arktis - besonders von Juli bis Oktober. Finnwale waren dagegen das ganze Jahr über immer wieder zu hören. Laut den Forschenden ist für beide Wal-Arten offenbar die östliche Framstraße zwischen Grönland und Spitzbergen in der Arktis ein wichtiger Lebensraum, wahrscheinlich als Futterplatz.
Diese Gegend ist allerdings stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Die Forschenden sagen: Wenn wir mehr über das Artenvorkommen und ihr Wanderverhalten in der Region wissen, können wir die Tiere auch gezielter schützen.