Ein niedliches Felltier sitzt in einem Baum und mümmelt Eukalyptusblätter - dieses Bild haben wahrscheinlich die meisten im Kopf, wenn sie an Koalas denken. Aber sobald die Tiere von den Bäumen runterklettern, wird es offenbar lebensgefährlich für sie.

Ein Forschungsteam von der australischen Uni Queensland berichtet auf einer Fachkonferenz, dass sich Koalas im Schnitt nur zehn Minuten pro Tag am Boden aufhalten - aber in dieser Zeit passieren zwei Drittel aller Todesfälle. Denn am Boden können Koalas von Hunden angefallen oder von Autos überfahren werden.

Die Fachleute haben die Bewegungen der Beuteltiere mit GPS-Sendern aufgezeichnet. Dabei kam raus, dass sich Koalas trotz der Gefahr am Boden nur sehr langsam bewegten - vielleicht, weil sie so Energie sparen oder weil sie sich ihren nächsten Baum sehr genau aussuchen. Die Forschenden warnen: Weil in den Lebensräumen der Koalas immer mehr Bäume gerodet werden, müssen sie immer weitere Strecken in der Gefahrenzone am Boden überbrücken. Man müsste Landschaften so gestalten, dass die Lieblingsbäume der Koalas näher aneinander stehen und sie idealerweise von Krone zu Krone klettern können.

Die Forschungsergebnisse stellt das Team auf der Jahreskonferenz der Society for Experimental Biology in Antwerpen vor.