Diese Korallen stehen auf einer Roten Liste, die die Weltnaturschutzunion erstellt. Diese Liste müsste aber überarbeiten werden - sagt eine Forschungsgruppe aus Erlangen-Nürnberg. Die Liste spiegele nicht gut wider, welche Korallenarten tatsächlich gefährdet seien. Zu dieser Einschätzung kommen die Forschenden, nachdem sie Korallenarten untersucht haben, die in den letzten fünf Millionen Jahren schon verschwunden sind - vor allem aus der Karibik. Auch da war Klimawandel ein Grund.
Die Gruppe hat Eigenschaften ermittelt, die diese Korallen empfindlich gemacht haben. Mithilfe von Computeranalysen verglichen sie, ob Arten, die heute als gefährdet gelten, die gleichen Eigenschaften haben. Das war offenbar bei nicht mal einem Fünftel der Fall. Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass die Fachleute der Weltnaturschutzunion zum Teil falsche Parameter anlegen.
Sie haben auch ermittelt, wo der Fehler liegen könnte. Aus ihrer Sicht fokussieren sich die Fachleute auf Daten über Korallenriffe. Aber Korallen könnten auch außerhalb eines Riffes direkt am Meeresboden wachsen. Das täten sie auch häufig. Daher gibt es von einigen Arten, die als selten eingestuft sind, tatsächlich viel mehr Individuen - verstreut am Meeresboden. Und die würden nicht alle gleichzeitig aussterben.
