Auch mit Motten lässt sich Musik machen.

Die Britin Ellie Wilson hat ein Stück komponiert, bei dem die Flugbewegungen verschiedender Mottenarten die Grundlage bilden - aufgenommen mit Infrarotsensoren. Jede Falter-Art löst beim Landen einen eigenen Klang aus.

Und damit hat Wilson ein Musikstück für Geige, Cello, Posaune und Synthesizer geschrieben. Zu Beginn nutzt die Komponistin Töne von 80 Mottenarten aus einem Naturschutzgebiet. Denen stellt sie später Klänge einer landwirtschaftlichen Monokultur gegenüber - erzeugt von nur 19 Mottenarten. So möchte die Komponistin darauf aufmerksam machen, dass ein Rückgang der Artenvielfalt gravierende Folgen für die Umwelt hat.

Motten sind wichtig für das Ökosystem. Sie bestäuben Pflanzen und sind Nahrung für Vögel, Fledermäuse und Eulen. Dennoch gehen ihre Populationen weltweit zurück - ausgelöst durch den Verlust von Lebensräumen, Pestiziden und die Klimakrise.

Das Stück wird am 5. Juli auf der Biennale für Neue Musik im Londoner Southbank Centre aufgeführt.

Wilson ist nicht die einzige Musikerin, die musikalisch auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam macht. Cosmo Sheldrake nutzt die Geräusche eines ecuadorianischen Waldes, um auf die ökologische Vielfalt in Wäldern hinzuweisen. Den Wald sieht der Komponist dabei als Mitschöpfer des Werkes und möchte diesen sogar rechtlich als Mitschöpfer eingetragen lassen.