Das Erbgut ausgestorbener Pflanzen zu erforschen ist schwierig – einem internationalen Wissenschaftsteam ist das jetzt aber trotzdem gelungen, und zwar an quasi auferstandenen Dattelpalmen.

Die Forschenden haben es geschafft, insgesamt sechs Exemplare der Judäischen Dattelpalme nachzuzüchten, aus Samen, die mehrere tausend Jahre alt sind. Diese Palmensorte war in der Antike an der Ostküste des Mittelmeers sehr verbreitet, galt aber als ausgestorben. Die Samen wurden in der Judäischen Wüste im heutigen Israel gefunden und sind zwischen 2.300 und 1.800 Jahre alt.

Kaum Schäden an der DNA

Jetzt wurden die Ergebnisse der Erbgut-Untersuchung bei den daraus gezüchteten Palmen veröffentlicht. Ein Ergebnis: Trotz der langen Lagerzeit gab es kaum Schäden an der DNA.

Und: Je jünger die Samen, desto mehr finden sich Merkmale einer wilden Dattelpalme von der griechischen Insel Kreta (im Bild) im Erbgut der Judäischen Palme. Das heißt: Sie wurden miteinander gekreuzt. Das spricht laut den Forschenden für den wachsenden Einfluss der Römer in der östlichen Mittelmeer-Region, die dort zu der Zeit mit Persien und Ägypten um die Vorherrschaft kämpften.

Auch 30.000 Jahre alte Nelkensamen keimten wieder

Die Forschenden hoffen, dass sie mit der Auferstehungs-Methode bei den antiken Pflanzen vielleicht auch Gene finden, die in modernen Sorten durch Züchtung verloren gegangen sind.

In dem Projekt konnten die Forschenden außer den Dattelpalmen auch andere Pflanzen wieder zum Leben erwecken: Unter anderem haben sie 1.300 Jahre alte Samen der Indischen Lotosblume und rund 30.000 Jahre alte Samen eines Nelkengewächses zum Keimen gebracht.