Die Behörden in Australien wollen tausende Kängurus abschießen lassen, weil sich die Tiere vor allem in der Hauptstadt Canberra ungebremst vermehren.

Das berichtet die "Neue Zürcher Zeitung" unter Berufung auf die Nationalparkbehörden. Der Grund dafür ist, dass die natürliche Bestandskontrolle der Kängurus ausgehebelt ist: Die Tiere können, wenn nicht genügend Nahrung da ist, die Anzahl ihrer Nachkommen drosseln. Durch die Besiedelung Australiens und die so entstandene Landwirtschaft, gibt es aber unbegrenzt Wasser und Gras. Für die Kängurus das Signal, sich schnell und oft fortzupflanzen. Deshalb grasen die Tiere mittlerweile zu Hunderten mitten am Tag auf Kinderspielplätzen und Golfanlagen. Immer wieder gibt es Unfälle zwischen Autos und bis zu zwei Meter großen Kängurus.

Bis Mitte Juli sollen 4000 Östliche Graukängurus abgeschossen werden. Nur so lasse sich der Bestand unter Kontrolle bringen, heißt es von den Behörden. Tierschützer protestieren gegen die Aktion. Statt die Tiere zu töten, solle man die Weibchen gegen Schwangerschaften "impfen". Es gebe entsprechende fruchtbarkeitshemmende Substanzen.