Mit Koalas knuddeln - das möchten viele, die Aufzuchtstationen oder Zoos in Australien besuchen. Dabei sind erwachsene Koalas eigentlich eher grummelige Einzelgänger, die nicht besonders auf Nähe und Berührungen stehen.
Ein Biologe hat im Busch im australischen Bundesstaat Victoria aber dennoch quasi ein Gruppenkuscheln unter mehreren Koala-Männchen gefilmt - und beschreibt es im Fachjournal Australian Mammology. Die Koalas haben sich gegenseitig bei der Fellpflege geholfen, miteinander gespielt, und lange Zeit mit engem Körperkontakt verbracht. Das ist laut Fachleuten sehr ungewöhnlich, denn normalerweise kämpfen Koala-Männchen miteinander, wenn sie aufeinander treffen.
Ein Grund für das Kuschel-Verhalten könnte sein, dass sich die Tiere an die Nähe gewöhnt haben. Denn in dem Gebiet leben zu viele Koalas auf engem Raum. In den 1980er Jahren wurden dort viele Koalas ausgewildert, aber ihre Nachfahren konnten sich nicht gut verteilen, weil die Koala-Lebensräume durch Buschbrände oder menschliche Aktivitäten schrumpfen oder auseinandergerissen werden.
Die Australian Koala Foundation schätzt, dass es aktuell nicht einmal mehr 100.000 wildlebende Koalas gibt.
