Menschen mit Autismus finden Augenkontakt mit anderen oft unangenehm und haben Schwierigkeiten, ihn aufrecht zu erhalten.

Warum das so ist, ist in der Wissenschaft noch umstritten. Ein Forschungsteam aus den USA hat sich nun angeschaut, was im Hirn von autistischen und von nicht autistischen Menschen passiert, wenn sie während einer Unterhaltung Augenkontakt haben.

Dafür haben sie jeweils eine autistische und eine nicht autistische Testperson zu Paaren zusammengestellt und sie gebeten, sich zu unterhalten. Dabei wurden die Augenbewegungen der Gesprächspartner aufgezeichnet und ihre Hirnaktivität. Es zeigte sich, dass bei Menschen ohne Autismus eine bestimmte Hirnregion sofort reagierte, wenn es Augenkontakt gab. Bei den Testpersonen mit Autismus war die Reaktion dort viel schwächer und bei manchen gar nicht vorhanden.

Die Forschenden vermuten, dass sie mit diesem Test vielleicht einen Biomarker für Autismus gefunden haben - also einen eindeutigen biologischen Hinweis darauf, dass eine Person Autismus hat. Bisher basieren Autismus-Diagnosen vor allem auf psychologischen Interviews und Tests.

Die Studie der Forschenden ist in der Zeitschrift Plos One erschienen.