Wenn es um Mikroplastik geht, dann oft um die Belastung der Meere und Ozeane.

Besonders viel Mikroplastik gibt es aber, erst mal wenig überraschend, in Umgebungen, in denen viel aus Plastik besteht - zum Beispiel in Wohnungen und in Autos. Und genau da atmen wir einer neuen Studie zufolge wohl viel Mikroplastik ein. Ein Forschungsteam der Uni Toulouse in Südfrankreich hat berechnet, dass es bei Erwachsenen rund 68.000 winzige Plastikpartikel sind - pro Tag. Bei Kindern sind es etwa 47.000. Das sei rund hundert Mal mehr, als frühere Studien ergeben hatten.

Abrieb von Textilien und Kunststoff-Möbeln

Dabei geht es laut Studie im Fachmagazin Plos One um Partikel, die kleiner als zehn Mikrometer sind - damit können sie in die Lunge eindringen. Und da sorgen sie möglicherweise für Entzündungen und Zellschäden. Die Plastikpartikel entstehen durch den Abrieb von Textilien, Kunststoffmöbeln oder der Innenverkleidung von Fahrzeugen. Das Forschungsteam sagt, es sei wichtig, die gesundheitlichen Folgen der Mikroplastikbelastung in Innenräumen besser zu erforschen - denn da verbringen wir ziemlich viel Zeit.

Eine Forscherin, die nicht an der Studie beteiligt war, kritisiert, dass nur recht kleine Luftvolumina konkret auf die Mikroplastikkonzentration hin untersucht wurden - und dass in der Studie von Standardwerten für das Atemvolumen ruhender Personen ausgegangen wurde. Beides könnte zu Datenverzerrungen führen.