Studien, die wahrscheinlich falsch sind, werden öfter zitiert als solche mit gesicherten Daten.
Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die im Fachmagazin Science Advances veröffentlicht worden ist. Forschende aus den USA haben sich dafür Daten aus drei großen Projekten angeschaut, in denen getestet wurde, wie zuverlässig Studien waren - ob die Erkenntnisse also als gesichert hingenommen werden können.
Die neue Untersuchung zeigt: Studien, deren Ergebnisse man reproduzieren kann und die damit als gesichert gelten, bekommen viel weniger Aufmerksamkeit als Studien, die man nicht wiederholen kann. Solche nicht gesicherten Studien wurden demnach bis zu 300 mal öfter von anderen Wissenschaftlern zitiert. Die Forschenden vermuten, dass diese Publikationen oft die spektakuläreren Ergebnisse haben. Das verleite zum Beispiel Fachmagazine dazu, bei der Überprüfung nicht so genau hinzuschauen. Denn je öfter Artikel aus einem Magazin zitiert werden, desto bedeutender ist es.
Die Autorinnen und Autoren haben sich auf Studien aus den Bereichen Psychologie, Wirtschaft und Naturwissenschaften konzentriert. In der Psychologie ist seit etwa zehn Jahren von einer sogenannten Replikationskrise die Rede. Damals war die Wiederholung mehrerer viel beachteter Studien gescheitert. In der Medizin wird seit etwa 15 Jahren über fehlende Replikationsstudien diskutiert.
