Massentierhaltung gilt als Risikofaktor für die Verbreitung von Krankheiten - bei Bienen trifft das offenbar nicht zu.

Eine Gruppe von Forschenden stellt ihre Modellrechnungen dazu im Journal of Applied Ecology vor. Berücksichtigt wurden mehrere Bienen-Krankheiten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler waren von ihren Ergebnissen zunächst selbst überrascht: Schließlich leben Bienen in Völkern zusammen, und ein solch enger Kontakt gilt normalerweise als entscheidender Risikofaktor für die Verbreitung von Krankheiten. Inzwischen aber erklären sie das Ergebnis ihrer Berechnungen genau damit: Weil Bienen auch in natürlicher Umgebung in engen Gemeinschaften leben, sei der entscheidende Risikofaktor ein anderer. Es kommt demnach nicht darauf an, ob sie einem Krankheitserreger ausgesetzt sind, sondern darauf, ob sie fit genug sind, ihn zu bekämpfen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betonen aber, dass gerade diese Fitness etwa durch Pestizide in der Landwirtschaft und die Zerstörung von Lebensräumen beeinträchtigt wird.