Bildung

Lösung für die Krimkrise - zumindest im Atlas

Wenn sich durch politische Krisen - wie gerade in der Ukraine - die Grenzen von Ländern ändern, dann müssen sich Schulbuchautoren Gedanken machen.

Besonders, wenn es um Atlanten geht. Schließlich soll der Schulatlas ein aktuelles Bild der Welt wiedergeben. Deshalb überlegt die Redaktion des Diercke-Atlas in Braunschweig zum Beispiel gerade, wie sie in Zukunft die Halbinsel Krim auf den Landkarten darstellen soll. Redakteur Reinhold Schlimm sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass die umstrittene Grenze voraussichtlich durch eine gestrichelte Linie gekennzeichnet wird, aber die Krim selbst auf der Karte weiterhin gelb wie die Ukraine bleibt und nicht grün wie Russland.

Dazu könnte ein textlicher Hinweis lauten "von Russland verwaltet". Das sei am neutralsten, meint Schlimm. - Die Diercke-Autoren müssen jedes Jahr Lösungen für die Darstellung von etwa einem Dutzend neuer politischer Konflikte suchen. Dazu stehen die Kartenmacher mit rund 200 Experten und Institutionen in Kontakt - von Geografie-Professoren bis zu den Vereinten Nationen. Das letzte Wort bei politisch strittigen Fragen haben die Kultusministerkonferenz und das Außenministerium.

Der Diercke-Atlas erscheint seit mehr als 130 Jahren. Jedes Jahr gibt es einen Neudruck, etwa alle fünf Jahre wird das Werk komplett überarbeitet.