Künstliche Intelligenz in der Schule einsetzen - das kann sowohl Schüler als auch Lehrende faul und abhängig machen.

Dieser Meinung ist Ralf Lankau, Professor für Medientheorie und Mediengestaltung an der Hochschule Offenburg. Er hat der Katholischen Nachrichtenagentur gesagt, dass KI nur wenig in Schulen genutzt werden sollte - und dann sehr gezielt. Denn KI fördere vor allem die Bequemlichkeit bei Schülerinnen und Schülern und beim Lehrpersonal. Laut dem Medienexperten sinkt durch KI die Leistungsbereitschaft der Kinder - und sie gewöhnen sich daran, sich technischen System anzuvertrauen und deren Berechnungen als gültige Ergebnisse anzusehen.

Lankau beschäftigt sich schon länger mit den Folgen von Digitalisierung für uns Menschen. Er warnt, dass KI auch Kreativität und Fantasie zerstören kann - weil wir nicht mehr vor dem sprichwörtlichen leeren Blatt sitzen. Selbst etwas zu lernen ist laut dem Medienexperten ein individueller, auch anstrengender Prozess, der aber am Ende mit Erfolgserlebnissen belohnt werde.

Lankau forderte ein generelles Umdenken in Sachen Digitalisierung an Schulen. In vielen Ländern Europas - wie Frankreich und Schweden - werde wieder verstärkt auf das gedruckte Schulbuch gesetzt und auf Lernen mit Stift und Papier.