Eine Folie, auf der nichts schimmelt, ein Plastikteil, das sich selbst zersetzt, oder ein Rohr, das Ablagerungen von alleine abbaut.

Das alles sind mögliche Anwendungen für eine neue Art von Plastik, die das Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerforschung entwickelt hat. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in die Kunststoffe aktive Enzyme eingebaut. Weil Enzyme hitze-empfindlich sind, gehen sie normalerweise bei der Produktion von Plastik kaputt. Den Forschenden ist es nun aber gelungen, die Enzyme in ein Trägermaterial einzubetten. Das schützt die empfindlichen Moleküle, wenn sie in die heiße flüssige Plastikmasse gerührt werden.

Der Kunststoff reinigt sich selbst

In einer Testanlage sind schon erste Granulate, Folien und Spritzguss-Teile mit dem bioaktiven Kunststoff entstanden. Er enthält Proteasen - das sind Enzyme, die andere Eiweiße zerlegen, die Kunststoffteile sind damit selbstreinigend. Die Forschenden weisen darauf hin, dass der Herstellungsprozess für andere Enzyme jeweils individuell angepasst werden muss.