Ameisen sind Feinschmecker: Sie wählen nicht automatisch das Futter aus, das ihnen am nächsten ist, wenn etwas weiter entfernt eine bessere Nahrungsquelle wartet.

Das berichten Zoologen der Universität Regensburg in den Biology Letters. Sie schließen daraus, dass die Ameisen über Selbstbeherrschung verfügen.

Getestet haben sie das Ganze in einem Laborexperiment. Dafür haben sie einen guten Meter vom Nest der Schwarzen Wegameise eine hoch konzentrierte Zuckerlösung bereit gestellt. Nachdem die Tiere diese Futterstelle besucht hatten, haben sie eine zweite Futterstelle installiert. Die lag auf der Hälfte der Strecke, die Zuckerkonzentration war aber nicht so hoch. Knapp 70 Prozent der Ameisen ignorierten beim darauf folgenden Testlauf das schlechtere Futter und nahmen den längeren Weg in Kauf. Waren die Zuckerlösungen dagegen gleich gut, wählten mehr als 80 Prozent der Ameisen die näher gelegene Futterquelle.

Die Forscher folgern daraus, dass Selbstkontrolle nicht nur Menschen hilft, Ressourcen optimal auszunutzen, sondern auch wirbellosen Tieren.