Biologie

Forscher klären, warum Fische in der Tiefsee rot leuchten

Ab einer gewissen Tiefe sind fast alle Meeresfische blau.

Das liegt daran, dass das Wasser den Rot-Anteil des Sonnenlichts absorbiert. Die Männchen des Rotaugen-Zwerglippfisches, der vor allem in Indonesien lebt, sind aber auch in 10 bis 65 Metern Tiefe leuchtend rot.

Evolutionsökologen aus Tübingen schreiben jetzt im Fachmagazin "Proceedings B" der britischen Royal Society, warum das so ist. Dafür haben sie den Männchen Spiegel vorgehalten, auf denen sie per Farbfilter die rote Farbe aus- oder einblenden konnten. Ihr leuchtend rotes Spiegelbild versuchten die Fische, mit Drohgebärden oder Bissen einzuschüchtern - das war das Verhalten, das die Forscher auch in freier Wildbahn beobachtet hatten. Wurde das Rot aber herausgefiltert, reagierten die Fische deutlich ruhiger.

Der Rotaugen-Zwerglippfisch kann also in der Tiefsee offenbar auch seine eigene Farbe sehen. Damit nutzen die Fische ein breiteres Fabrspektrum als bisher angenommen. Das leuchtende Rot dient nach Ansicht der Wissenschaftler dazu, Konkurrenten abzuschrecken - und sich den Weibchen als attraktiver Partner zu präsentieren.