Biologie

Frosch-Männchen in Taiwan nutzen Rohre als Megafon

Frosch-Weibchen stehen auf Partner, die besonders laut und lange quaken können.

Da wäre ein Megafon nicht schlecht. Und genau das haben die Männchen einer Froschart in Taiwan offenbar gefunden: Taiwanesische Biologen haben beobachtet, dass die Frösche Abwasserkanäle nutzen, um ihr Quaken zu verstärken.

Wie die Wissenschaftler im "Journal of Zoology" schreiben, handelt es sich um den Mientien-Baumfrosch. Für seinen trillernden Balzruf sucht er sich gerne kleine Erhebungen, niedrige Äste oder eben Betonrohre im Straßengraben aus. Die Forscher haben untersucht, ob das Quaken aus der Röhre lauter ist als das vom Baum aus - was sich bestätigt hat. Es hält außerdem auch länger an, weil es durch den Hall-Effekt gedehnt wird. Die Forscher vermuten, dass die Männchen entweder selbst hören, dass ihr Balzruf im Kanal besser klingt - oder sie haben es sich bei Artgenossen abgeguckt. Es ist jedenfalls der erste belegte Fall, in dem ein Frosch eine menschgemachte Struktur nutzt - bisher waren nur Arten bekannt, die ihr Quaken durch Baumlöcher oder speziell konstruierte Nester verstärken.