Outsourcing geht nicht nur im Unternehmen, Kannenpflanzen auf der Insel Borneo können das auch ganz gut.
Ein internationales Forscherteam, darunter Zoologen aus Greifswald, wollte wissen, warum einige fleischfressende Kannenpflanzenarten Insekten nicht mehr selber fangen, sondern fangen lassen. Der Deal funktioniert so: Eine Kannenpflanze und eine Fledermaus tun sich zusammen. Die Fledermaus frisst Insekten, ihr Kot dient der Pflanze wiederum als Nahrung. Dafür darf die Fledermaus tagsüber in der zugeklappten Blüte schlafen und bekommt Nektar ab. Laut der Forscher lohnt sich der Deal für die Kannenpflanzen: Sie müssen keinen Duftstoff mehr produzieren, um selbst Insekten anzulocken. Und in dem Fledermaus-Kot sind die Nährstoffe schon vorverdaut und deswegen leichter zu verwerten.
Diese evolutionäre Entwicklung sei aber auch bedenklich, schreiben die Forscher. Die Pflanzen machen sich nämlich stark abhängig von den Fledermäusen. Es kann ihnen so gehen wie einem Unternehmen: Wenn die Zulieferer nicht mehr mitspielen, sehen sie alt aus.
Die Studie ist im Journal of Ecology erschienen.
