Durch Schaden wird man klug, heißt es - noch klüger ist es, den Schaden anderer zu beobachten und daraus seine Schlüsse zu ziehen.

Meisen sind dazu offenbar in der Lage - sie lernen aus dem Verhalten ihrer Artgenossen, ob das gerade erbeutete Futter genießbar war oder nicht. Das klappt selbst dann, wenn sie den anderen Vögel nur auf dem Fernseher zugeschaut haben.

Forscher der Cambridge Universität haben für ihr Experiment spezielle Schulungsvideos für Meisen gedreht und ihren Testvögeln vorgeführt. Zu sehen waren Kohlmeisen, die aus optisch verschiedenen Tüten Futter aufpickten. Mal war das Futter sichtlich schmackhaft, mal so ungenießbar, dass die Vögel ihre Tütchen angwidert wegwarfen und sich intensiv den Schnabel putzten. Im Experiment mit Vögeln ohne Fernseherfahrung zeigte sich: Die Meisen aus der TV-Gruppe waren im Vorteil - sie machten einen weiten Bogen um das eklige Futter.

Aus Sicht der Forscher zeigt das Experiment auch, dass es eine sinnvolle Strategie ist, wenn manche Insektenarten sich auffällig färben um ihren Fressfeinde zu zeigen, dass sie scheußlich schmecken. So wie etwa der Marienkäfer.