Weil das aber oft bei Tieren in Gefangenschaft beobachtet wurde, diskutiert die Wissenschaft immer noch darüber, wie typisch so ein Verhalten in der Natur wirklich ist. Das wollte ein britisches Forschungsteam herausfinden: Es hat über drei Jahre hinweg Rhesusaffen beobachtet, die frei in Puerto Rico leben. Das Team sich erstmal auf männliche Affen konzentriert.
Es zeigte sich: Homosexuelles Verhalten war bei den Affen weit verbreitet - mehr als 70 Prozent hatten regelmäßig Sex mit anderen Männchen. Wie bei Menschen ist die homo- beziehungsweise bisexuelle Neigung laut den Forschenden zumindest zu einem kleinen Teil auch erblich bedingt. Darauf deuten Genanalysen hin.
Und: Gleichgeschlechtlicher Sex hatte Vorteile. Männchen, die miteinander rummachten, unterstützten sich mehr - auch bei Konflikten. Das steigerte offenbar auch ihre Chancen beim weiblichen Geschlecht. Die bisexuellen Männchen zeugten mehr Nachwuchs als die rein heterosexuellen.
Die Forschenden schließen daraus: Homosexualität ist bei Affen ein natürliches und evolutionär verankertes Verhalten.
