Es kommt aufs Timing an. Das gilt auch für Blumen, die im Frühjahr in Wäldern blühen, wie zum Beispiel Buschwindröschen, Veilchen, Bärlauch oder Waldmeister.

Sind sie zu früh, kann es ihnen passieren, dass sie durch Frost oder Schnee Schaden nehmen oder dass noch keine Insekten unterwegs sind, die ihre Blüten bestäuben. Sind sie zu spät dran, kann es sein, dass das Blätterdach der Bäume schon so dicht ist, dass sie nicht mehr genug Licht bekommen und sich mit dem Wachsen und dem Herstellen von Samen schwertun.

Ein Team der Uni Tübingen hat Frühjahrsblüher auf hundert verschiedenen Waldflächen in Deutschland ein Frühjahr lang untersucht. Dabei kam raus: Wann die Blumen blühen, hängt nicht nur von der Temperatur ab, sondern auch von der Art des Waldes. In intensiv genutzten Wirtschaftswäldern mit vielen Nadelbäumen, ließen sich die Pflanzen im Schnitt zwei Wochen mehr Zeit mit dem Blühen als in naturnahen Wäldern. Das Team vermutet, dass das indirekt auch mit der Temperatur zu tun haben könnte, weil Nadelbäume lokal ein kühleres Waldklima erzeugen können als Laubbäume.