Das hat schon Aristoteles im alten Griechenland vor 2400 Jahren beobachtet. Der Grund sind spezielle Pilze, die sich von verfaulendem Holz ernähren. Wenn sie das im Holz enthaltene Lignin abbauen, produzieren sie den Stoff Luciferin und das leuchtet grünlich, wenn es mit Sauerstoff in Kontakt kommt. Schweizer Forschende haben es jetzt zum ersten Mal geschafft, diesen natürlichen Prozess nachzuahmen und leuchtendes Holz herzustellen - aus leichtem Balsaholz und einem "Ringloser Hallimasch"-Pilz. Als das Holz nach drei Monaten im feuchten Brutschrank wieder mit Luft in Kontakt kam, fing es an, grün zu leuchten. Nach maximal sieben bis zehn Tagen hörte der Effekt allerdings wieder auf. Jetzt arbeiten die Forschenden daran, die Leuchtkraft zu steigern, um das Holz vielleicht irgendwann in Schmuck oder Möbeln zu verarbeiten oder auch beim Hausbau zur Straßenbeleuchtung.
Der Hallimasch ist ein ganz besonderes Lebewesen. Seine Pilzfäden im Untergrund schließen sich zu meterlangen dicken Bündeln zusammen, umgeben von einer schwarzen Melanin-haltigen Schutzschicht. Diese sogenannten Rhizomorphen suchen nach neuen Lebensräumen und Nahrungsquellen. Das größte Lebewesen der Welt ist ein rund 2400-jähriges Hallimasch-Netz im US-Bundesstaat Oregon. Es breitet sich auf mehreren Quadratkilometern aus. Der größte Pilz Europas lebt in der Schweiz am Ofenpass. Dieser Hallimasch ist etwa 1000 Jahre alt und bedeckt ein Gebiet von 50 Fußballfeldern.