Das Forschungsteam schreibt im Fachmagazin Current Biology, dass diese Ameise in der mittleren Kreidezeit gelebt hat, vor 113 Millionen Jahren. Damit ist sie 13 Millionen Jahre älter als bisher gefundene Ameisenfossilien. Überhaupt ist es sehr selten, dass Ameisen von damals als Fossilien entdeckt werden. Und dieses Insekt ist sogar erhalten geblieben als Gesteinsfossil - was noch seltener ist als Einschlüsse in Bernstein.
Laut den Forschenden gehört diese Urzeitameise zur ausgestorbenen Art Vulcanidris cratensis und ist eine Vertreterin der so genannten Höllenameisen. Die sind dafür bekannt, dass ihr Körper bizarr aussehende Mundwerkzeuge für den Beutefang hatte. Beim entdeckten Exemplar haben diese Mundwerkzeuge nach hinten gerichtete Spitzen, die ihren Kopfschild berühren.
Entdeckt wurde dieses Ameisenfossil übrigens nicht draußen, bei Feldforschung, sondern in der Sammlung des Zoologischen Museums der Uni São Paulo.
Die Höllenameisen, zu denen dieses alte Fossil zählt, wurden bisher auch nur auf anderen Kontinenten entdeckt: in Europa, Asien und Nordamerika. Sie sind zwar eine sehr alte Ameisen-Art, aber nicht die allererste, die es auf der Erde gab: Vermutlich haben sich die ersten Ameisen schon vor fast 140 Millionen Jahren entwickelt - und zwar als sie sich von der Überfamilie der Apoidea abgespalten haben, zu denen Bienen und Grabwespen gehören.
