Schlangen haben sozusagen vier Gangarten - dachte man bis jetzt.

Sie können wellenförmig in der typischen S-Form vorwärtskommen, oder sich ähnlich wie eine Raupe vorwärtsschieben. In der Wüste ist es ein seitliches Vorwärtsstoßen, und es gibt eine Mischform, die Ziehharmonika-Bewegung.

Jetzt haben Forschende auf der Pazifikinsel Guam aber eine fünfte Art der Fortbewegung entdeckt, die Lassobewegung. Die invasive Braune Nachtbaumnatter hat dort jahrzehntelang Vögel erbeutet. Und das offenbar mit dem Lassotrick. Die Schlange wickelt sich dabei ein mal kreisförmig um dicke Stämme oder Masten, und hält sich dann sozusagen an sich selbst fest. Durch Wellenbewegungen schiebt sie ihren Körper dann langsam in die Höhe, den Kopf immer nach oben gerichtet, so dass es tatsächlich an ein Lasso erinnert. Das ist offenbar sehr kraftzehrend, die Schlange macht oft Pausen und wirkt außer Puste. Aber sie kann dadurch auch glatte Stämme hochklettern.

Die Forschenden zeigten sich alarmiert. Sie wollen jetzt Abwehrmechanismen entwickeln, um die ohnehin schon stark dezimierte Vogelwelt auf Guam zu retten.