In der Bronzezeit gab es weder Autos, Züge noch Flugzeuge.

Trotzdem reisten die Menschen vor rund 3000 Jahren weite Strecken quer durch Europa, zum Beispiel ins heutige Seddin in Brandenburg. Das belegt eine Studie im Fachmagazin Plos One. Eine Archäologin der Uni Hamburg und ihr Team haben Skelett-Reste aus mehreren Grabstätten in Seddin analysiert. Konkret ging es um die chemische Zusammensetzung der Knochen. Boden, Wasser oder die Nahrung haben von Ort zu Ort spezifische Merkmale, in Form von Strontium-Isotopen. Über die Nahrung gelangt das Element in den menschlichen Körper und lagert sich in den Knochen ab. Schon in der frühen Kindheit drückt die Umgebung einem sozusagen ihren chemischen Stempel auf.

Die meisten Skelette aus den Grabstätten in Seddin hatten eine ganz andere Signatur als die Umgebung des Ortes. Die Forschenden sagen, dass die Menschen vermutlich aus Südskandinavien, Zentraleuropa und Italien stammten. Das passt auch dazu, dass in Seddin schon Gegenstände aus der Bronzezeit gefunden wurden, die von weit weg kamen. Zwischen 900 und 700 vor Christus war der Ort offenbar ein wichtiger internationaler Treffpunkt, zum Beispiel, um zu handeln.