Forschende aus Sydney in Australien haben Seeleoparden-Gesänge analysiert, die eine Forscherin selbst in den 1990ern in der Antarktis von 26 Seeleoparden-Männchen gesammelt hat. Im Fachmagazin Scientific Reports schreiben sie und ihr Team, dass diese Gesänge ähnlich klingen wie Einschlaflieder, die Menschen ihren Kindern vorsingen: Sie sind einfach, relativ langweilig und haben eine sich wiederholende Melodie. Die ist allerdings bei jedem Seeleoparden individuell, im Gegensatz zur Stimme - die klingt bei allen Tieren gleich.
Im Falle der Seeleoparden dienen die Gesänge aber eben nicht dazu, die Kinder zum Schlafen zu bringen. Die Forschenden vermuten, dass die Männchen damit zeigen wollen: Das hier ist mein Revier! Aber auch: Ich bin der Größte und Stärkste - hör mal, wie laut ich singen kann! Und damit wollen sie Weibchen anziehen, denn Seeleoparden sind Einzelgänger. Die Weibchen singen übrigens auch - aber nur ein paar Stunden während ihrer fruchtbaren Tage.
Die Forschenden hoffen, dass sie demnächst neue Aufnahmen der Seeleoparden-Gesänge mit technisch besseren Equipment machen können - und dann auch vergleichen, ob sich die Gesänge in den letzten 30 Jahren verändert haben.
