Der einsamste Baum der Welt steht auf einer Insel zwischen Neuseeland und der Antarktis.

Die Sitka-Fichte auf Campbell Island hat es sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Laut dem Eintrag dort sind die nächsten Baum-Kollegen über 222 Kilometer entfernt, auf den Auckland-Inseln. Als Nachbarn hat der Baum nur Sträucher, Gräser, Farne und Heidekrautgewächse.

Sein genauer Ursprung ist unbekannt. Eine Theorie besagt, dass er zwischen 1901 und 1907 vom Earl von Ranfurly, damals Gouverneur von Neuseeland, gepflanzt wurde - daher nennen ihn manche "Ranfurly Tree". Ein australischer Forscher sagt aber, dass der Baum wohl jünger ist, weil er noch so schnell wächst. Wegen des vielen Windes wächst die Fichte aber eher in die Breite als in die Höhe. Bei guten Bedingungen können die nordamerikanischen Sitka-Fichten bis zu 100 Meter hoch werden - der Baum auf Campbell Island misst gerade einmal 10 Meter.

Da er streng genommen ein Eindringling ins Ökosystem ist, wird er von den Naturschutzbehörden überwacht. Bisher wurden aber noch keine lebensfähigen Samen oder Zapfen gefunden.