Ein chinesisches Raumschiff ist auf dem Weg zur Rückseite des Mondes - als erste Sonde überhaupt.

Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, dass am Abend eine Rakete vom Typ "Langer Marsch 3B" vom Raumfahrtbahnhof Xichang gestartet ist - an Bord die Mondsonde "Chang'e 4". Wann genau sie auf dem Mond aufsetzen soll, ist noch unklar. In Medienberichten hieß es, dass die Reise 27 Tage dauern soll.

Staatsmedien zufolge soll "Chang'e 4" im Aitken-Krater landen. Danach soll ein Roboterfahrzeug mit einer Panoramakamera und Messgeräten den Boden und die Strukturen rund um den Landepunkt untersuchen. Außerdem hat "Chang'e 4" Saatgut geladen. Damit soll geprüft werden, ob man in einer geschlossenen Umgebung und bei der niedrigen Schwerkraft der Mondoberfläche Gemüse anbauen kann. Die Rückseite des Mondes ist keineswegs dunkel, sondern bekommt im Monatsverlauf gansuso viele Sonnenstrahlen ab wie die Vorderseite.

Um mit dem Lander kommunizieren zu können, hatte China schon im Mai einen Übertragungssatelliten in die Umlaufbahn des Mondes gebracht. Er soll als Relais-Station dienen, weil die Rückseite des Mondes im Funkschatten der Erde liegt.

Die Mond-Vorderseite wurde schon häufiger besucht: Die USA brachten zwischen 1969 und 1972 insgesamt zwölf Astronauten dorthin. 1976 landete die sowjetische Sonde "Luna 24" auf dem Mond. 2013 folgte mit "Chang'e 3" die erste chinesische Mondsonde. Chang’e ist der Name der chinesischen Göttin des Mondes.