Welche Wege unsere Vorfahren vor 60.000 Jahren von Afrika aus in die Welt genommen haben, ist mittlerweile ziemlich gut erforscht.

Einzige Ausnahme ist Ostasien. Hier fehlten bisher umfangreiche Analysen der DNA von den frühen Menschen. Jetzt haben Forscher der Chinese Academy of Sciences in Peking Gebeine eines rund 40.000 Jahre alten Asiaten untersucht, die in der Tianyuan-Höhle bei Peking entdeckt worden waren.

Das Ergebnis: Der Tianyuan-Mensch ist am ehesten mit den heutigen Menschen in Ost- und Südostasien verwandt. Überraschend ist aber, dass der Tianyuan-Mensch entfernt mit indigenen Stämmen verwandt ist, die heute im Amazonas in Südamerika leben. Sie haben neun bis 15 Prozent ihres Erbgutes von derselben asiatischen Vorfahren geerbt, von der auch der Tianyuan-Mensch abstammt. Mit den Indianerstämmen aus Nordamerika ist der Asiat aber nicht verwandt.

Damit scheint sich eine These zu bestätigen, die Wissenschaftler schon vor zwei Jahren aufgestellt haben: Dass zeitgleich mindestens zwei Menschengruppen unabhänging voneinander aus Asien in die Neue Welt gekommen sind.