Am Freitag (25.06.2021) hatten israelische Forschende über den Knochenfund einer bisher unbekannten Urmenschen-Art berichtet, jetzt kommt eine ähnliche Meldung aus China.
Dort haben Forschende einen gut erhaltenen Schädel der Gattung Homo neu untersucht, und sie sagen: Das ist ein Vertreter einer neu entdeckten Frühmenschen-Art - und zwar vom Homo longi, auf Deutsch: Drachenmensch. Der hatte laut den Forschenden große, fast quadratische Augenhöhlen, dicke Knochenwülste über den Augen, einen breiten Mund und sehr große Zähne. Die Forschenden sagen, dass man die Merkmal-Kombination bei diesem Schädel von keiner anderen Frühmenschen-Art kennt. Möglicherweise könnte der Homo longi aber näher mit dem modernen Menschen verwandt sein, als die Neandertaler.
Wer war der Drachenmensch?
Laut den Forschenden haben biochemische Analysen ergeben, dass der Schädel mindestens 146.000 Jahre alt ist. Zu dieser Zeit waren wohl einige Menschen-Arten in der Gegend unterwegs, und es ist laut den Forschenden möglich, dass ihr Homo longi auch dem Homo sapiens begegnet ist.
Beim Namen Homo longi steht das "Homo" für "Mensch" und "longi" verweist auf die geografische Bezeichnung Long Jiang (wörtlich: Drachenfluss) - das ist ein regional üblicher Name für die Provinz Heilongjiang, in der die Stadt Harbin liegt. Deshalb bedeutet Homo longi sinngemäß "Drachenmensch".
Die chinesischen Forschenden berichten über ihren Fund in drei verschiedenen Studien im Fachmagazin The Innovation.
