Sonnencreme und Schwimmbadwasser sind offenbar keine so gute Kombination.

Russische Forscher haben herausgefunden, dass einzelne Bestandteile von Sonnencremes in giftige Substanzen zerfallen, wenn sie mit chlorhaltigem Wasser in Berührung kommen und gleichzeitig UV-Strahlen abkriegen, vor denen die Creme ja eigentlich schützen soll.

Die Wissenschaftler der Lomonosow Universität in Moskau haben im Grunde im Labor die typische Freibad-Situation nachgespielt. Dabei stellten sie fest, dass der weltweit extrem beliebte, weil sehr effektive, UV-Filter Avobenzon zerfällt - und zwar unter anderem in Acetophenon und Phenol. Beide Stoffe sind sehr giftig. Sie können Haut, Augen und Schleimhäute reizen oder sogar verätzen. Chloracetophenon ist ein Bestandteil von Tränengas. Werden dem Wasser Kupfersalze zugesetzt, was oft in Schwimmbädern passiert, damit das Wasser schön blau ist, dann entstehen außerdem große Mengen Bromoform, das Leber und Nieren schädigen kann.

Die Ergebnisse wurden im Chemosphere Journal veröffentlicht. Die Forscher haben nur untersucht, wie sich die Stoffe zersetzen - nicht, ob und welche Mengen die menschliche Haut von den Substanzen aufnimmt.