Das Phänomen wird "individueller Chronotyp" genannt. Und ein Forschungsteam unter anderem vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie hat jetzt festgestellt, dass es auch unter Fischen Früh- und Spätaufsteher gibt. Das Team hat die Aktivitätsdaten von 34 Meeres- und Süßwasserfischarten analysiert. Die Fische trugen Sender, die festhalten, wo sie gerade sind und wie viel sie sich bewegen.
Bei 17 Fischarten konnten die Forschenden verschiedene Chronotypen feststellen: Bei Forellen gibt es zum Beispiel extreme Frühaufsteher und Morgenmuffel. Einige waren schon fünf Stunden vor Sonnenaufgang aktiv, andere erst Stunden danach. Bei Karpfen hat jeder Fisch feste und regelmäßige Schlafenszeiten: Die ersten kamen drei Stunden nach Sonnenuntergang zur Ruhe, die Nachtschwärmer schalteten erst neun Stunden später runter. Bei Zandern zeigte sich, dass große Exemplare abends früher ruhen als kleinere - und Rote Zackenbarsche haben von allen die strengste, individuelle Tagesroutine.
Ob Fische richtig "schlafen", ist übrigens umstritten - aber sie haben Phasen mit viel Schwimmaktivität und Ruhephasen.
