Man nennt es das "Cocktailparty-Syndrom".

Viele Menschen können in einer lauten Umgebung - etwa in einer Kneipe - nicht verstehen, was Andere sagen. Manchmal sogar, obwohl sie bei Hörtests beim Arzt bestens abschneiden. Dann sprechen Forscher von einem "hidden hearing loss" - also einem heimlichen Hörverlust.

Vor sechs Jahren wurde dieses Problem zum ersten Mal entdeckt. Jetzt haben Wissenschaftler der University of Michigan gleich zwei vermutliche Ursachen dafür gefunden: Zum einen können bestimmte Erreger wie etwa das Zika-Virus im Ohr einen Verlust von sogenanntem "Myelin" verursachen. Das ist eine Biomembran, die die Nervenzellen umgibt. Eine andere Ursache ist dauerhafter Lärm, der Synapsen im Ohr zerstört - und zwar genau die, die man braucht, um Andere in einer lauten Umgebung zu verstehen.

Bei Mäusen haben es die Forscher übrigens schon geschafft, diese Synapsen wiederherzustellen - eine mögliche Basis für künftige Behandlungen des "hidden hearing loss" beim Menschen.