Aber bald könnte es vielleicht tatsächlich sanfte Corona-Medikamente geben, die auf Naturstoffen basieren. Ein internationales Team - mit dabei Forschende aus Hamburg - hat hunderte natürliche Substanzen untersucht und drei aussichtsreiche Kandidaten gefunden. Es handelt sich um chemische Verbindungen, die zum Beispiel in Olivenöl, grünem Tee oder in der Studentenblume vorkommen und auch schon für andere Arzneimittel verwendet werden. Diese Substanzen binden sich an ein bestimmtes Enzym des Coronavirus. Und das kann verhindern, dass sich das Virus weiter vermehrt.
Die Forschenden untersuchen jetzt weiter, wie diese Verbindungen genutzt werden können, um ein Corona-Medikament herzustellen. Sie weisen aber daraufhin: Nur weil eine Substanz zum Beispiel in grünem Tee vorkommt, heißt das nicht, dass grüner Tee gegen Corona hilft.
Wichtig für die Studie war das Forschungszentrum Desy in Hamburg, wo Teilchen extrem schnell beschleunigt werden. Dort entsteht nämlich besonders helles Röntgenlicht, mit dem sich die Struktur des Corona-Enzyms detailliert rekonstruieren ließ - bis auf die Ebene einzelner Atome. Und so konnten die Forschenden sehen, dass die Naturstoffe an das Enzym andocken. Das wäre mit einem herkömmlichen Mikroskop nicht feststellbar gewesen.
