Bei vielen Zahlen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie ist noch nicht klar, wie aussagekräftig sie wirklich sind.

Das gilt auch für die Sterberate, wie eine neue Studie zeigt, die sich mit der Lage in der Gemeinde Nembro in Norditalien beschäftigt. Dort haben Behörden demnach zwischen Januar und Mitte April mehr als 160 Tote registriert. Etwa die Hälfte davon war positiv auf Covid-19 getestet worden. Der Anteil der Infizierten liegt aber wahrscheinlich deutlich höher. Hinweise darauf geben Daten über die Gesamtsterblichkeit. In Nembro sind nämlich allein im März mehr Menschen gestorben als sonst in einem ganzen Jahr.

Verfasst wurde die Studie von einem Team der Berliner Charité - zusammen mit Forschenden aus Mailand. Die Forschenden vermuten, dass es bei der Sterberate eine große Dunkelziffer gibt, weil Infektionen nicht erkannt wurden - unter anderem wegen fehlender Tests.