Die Corona-Pandemie bedeutet für einige mehr Stress und weniger Geld - vor allem für Frauen.

Dass die häufiger Erwerbsarbeit zurückfahren, um Hausarbeit zu übernehmen, als Männer - darüber wird seit Wochen diskutiert. Das Wissenschafts-Insitut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung liefert dazu jetzt Zahlen. Grundlage ist eine Online-Umfrage unter mehr als 7.600 Erwerbstätigen.

Demnach hat fast jede dritte befragte Frau, die kleine Kinder hat, Arbeitszeit reduziert - bei den Männern war es nur gut jeder sechste. Viele Paare, die sich vorher Kinderbetreuung fair aufgeteilt hatten, tun das nicht mehr: In 30 Prozent der Fälle hat jetzt die Frau mehr zu tun, in zehn Prozent der Mann. Besonders betroffen sind demnach Haushalte mit niedrigen oder mittleren Einkommen. Die Forscherinnen sagen: Schon vorher haben Frauen in Deutschland weniger verdient als Männer und weniger Aufstiegs-Chancen gehabt - das Problem verschärft sich durch die Krise.

Frauen verlieren jetzt häufiger den Job

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung sagt, dass Frauen offenbar auch eher ihren Job verlieren als Männer. Das liege vor allem daran, dass Unternehmen mit hohem Frauenanteil Kurzarbeit beantragten oder Beschäftigte entließen.

Es geht dabei zum Beispiel um Hotels und Restaurants, aber auch um Unternehmen in der Kunst, Unterhaltungs- und Erholungsbranche. Laut dem DIW wurden im Gastgewerbe für 96 Prozent der Beschäftigen Kurzarbeit beantragt. Im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung wurden für 71 Prozent Anträge auf Kurzarbeit gestellt.