Corona macht die Freizeitgestaltung schwierig - an sozialen Orten ist die Frage, wo das Infektionsrisiko gering ist.

Eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, der Universität der Bundeswehr und der Filmwirtschaft e.V. zeigt: Kinos können im Vergleich zu anderen Gemeinschafträumen wie Gaststätten Aerosole in der Regel gut abtransportieren. Das liege an der für Kinos typischen Quell-Lüftung. Dabei wird die eingeführte Frischluft in Bodennähe konstant eingelassen und verdrängt die alte Luft ohne Verwirbelungen. Die Luft wird so von unten nach oben ausgetauscht, ohne die Luft des gesamten Raumes umzuwälzen. Kinos haben diese Belüftung auch deswegen, weil sie besonders leise ist.

Bei der Untersuchung haben Forschende die Verteilung von Aerosolen in einem Münchner Kinosaal in verschiedenen Szenarien gemessen. Ergebnis: Die möglicherweise infektiösen Teilchen stiegen wärmebedingt schnell nach oben auf und wurden schneller als in Vergleichsräumen abtransportiert. Laut den Forschenden deckt sich das Ergebnis mit einem aus ihrer Sicht geringen Anteil an Warnmeldungen der Luca-App in Kinosälen von 1,7 Prozent.

Die Forschenden arbeiten an einem Hygienekonzept für Filmtheater und wollen dafür weitere Experimente in weiteren Kinos machen.