Die Wikinger haben Europa vom 8. bis zum 11. Jahrhundert stark geprägt - manchmal mit Handelsreisen, oft mit gewaltsamen Beutezügen. Auch in den Heimatgesellschaften der Wikinger im Nord- und Ostseeraum war Gewalt wahrscheinlich an der Tagesordnung - aber es gab wohl Unterschiede.

Ein internationales Archäologie-Team hat jetzt rausgefunden, dass es in der Wikingerzeit auf dem Gebiet des heutigen Dänemark deutlich friedlicher zuging als im heutigen Norwegen.

Die Forschenden haben Skelettfunde aus beiden Gesellschaften miteinander verglichen. Dabei haben sie an den Knochen aus Norwegen deutlich mehr Spuren von verheilten oder tödlichen Schwert- und Messerwunden gefunden. Außerdem waren Waffen als Grabbeigaben bei den Wikingern in Norwegen viel üblicher als in Dänemark.

Die Fachleute vermuten, dass das am damaligen Gesellschaftssystem in beiden Regionen liegt. Die dänische Gesellschaft war damals schon recht zentralisiert, mit klaren sozialen Hierarchien und einer politischen Führung, die mit einem Strafsystem für Ordnung sorgte. Die meisten Gewaltspuren an dänischen Wikinger-Skeletten stammen deshalb auch von offiziellen Hinrichtungen.